6 Replies to “Vier Tipps für einen kräftigen Bassimpuls”

  1. Hallo Michael Paschko,

    danke für die wertvollen und hilfreichen Tipps zum Erforschen des Hang Gudu, die ich auch für das Spielen des Gubals als sinnvoll empfinde. Freue mich auf mehr davon.

    Liebe Grüße
    Norbert Beine

  2. Hallo Michael,
    ebenfalls vielen Dank für die Hinweise. Ich besitze seit einigen Wochen ein Hang Urgu und habe es jeden Tag in der Hand. Aber gerade am Anfang war es für mich sehr schwierig, überhaupt etwas aus dem Instrument herauszubekommen.

    Du hast den Blog für Hang Gudu-Spieler_innen eingerichtet, aber ich erlaube mir, ebenfalls mitzulesen und zu -schreiben. Es gibt ja wirklich nicht so viel Material übers Pangspiel insbesondere über Gede, Gudu und Urgu, und ich bin froh über jeden Input.

    Ich werde deine Tipps heute Abend mal am Urgu versuchen.
    Beste Grüße,
    Martin Zimmermann

  3. Hallo Martin,

    selbstverständlich bist du herzllich eingeladen mitzulesen und Kommentare zu schreiben. Tatsächlich lässt sich vieles auf das Hang Urgu übertragen. Mir hat es sehr viel für das Hang Urgu Spielen gebracht, mich so intensiv mit dem Hang Gudu beschäftigt zu haben. Die Erfahrungen konnte ich gut übertragen.

    Auf einen Unterschied kann ich dich schon mal hinweisen:: Im Video über das Gu-Feld zeige ich, dass man die Hände aus dem Gu-Feld ganz raushalten muss, um den höchsten Ton Eb3 zu spielen. Das ist beim Urgu anders. Die Tonhöhe beim völlig unbeeinflussten Gu-Feld ist dort ein wenig höher als Eb2, vielleicht ein Viertel- oder Drittelton. Um das Eb2 zu spielen und damit harmonisch genau zu den eingestimmten Tönen des Ringdings zu passen, muss man den Luftklang also ein klein wenig absenken, z. B. indem man mit dem Unterarm der Führungshand ein wenig über die Gu-Öffnung geht.

    Beim Hang Urgu muss man auch aufpassen, dass man den Grundton des Ringdings (Eb3) nicht mit dem Bassimpuls der Luft verwechselt. Der ist mit Eb2 und abwärts wirklich sehr tief. Beim Urgu ist es auch schwierig mit den ganz tiefen Tönen. Bis zum Bb1 geht es gut, den Ton darunter kriege ich auch noch hin, aber dann wird es schwierig. Wie tief es praktisch wirklich runtergeht habe ich aber noch nicht wirklich ausgelotet, da ich mich mit dem Hang Urgu noch nicht so intensiv auseinandergesetzt habe wie mit dem Hang Gudu.

  4. Das “Andrücken” habe ich mir zu Herzen genommen und tatsächlich macht das viel aus. Die Bässe sind deutlich besser zu kontrollieren. Danke für diesen wichtigen Hinweis.

    Ich muss zugeben, dass es mit dem Notenhören sehr schwierig für mich ist. Ich hab nur sehr wenig musikalische Vorbildung und gehe rein intuitiv an das Instrument heran. Ich kann daher wenig zu den konkreten Tönen sagen.

    Mir ist aufgefallen, dass ich die Bässe fast ausschließlich mit der Nebenhand im Gu spiele. So kommen sie als Klänge, die durch die Luftresonanz erzeugt werden, klar heraus und lassen sich von den “Blech”-Klängen des Ringding unterscheiden. Mir ist ebenfalls aufgefallen, dass der Versuch, einen Bassklang bei ungedämpftem Ringding zu spielen schwierig für mich ist. Es wirkt fast so, als würde das schwingende Ringding den Hohlraumresonanzklang “abmildern”. Das ist jetzt nicht schlimm, es ist einfach nur ein Prinzip, um das ich mein Spiel herum strukturiere.
    Auf diese Weise spiele ich eigentlich nie den höchstmöglichen Ton – ich empfinde das aber auch nicht als Einschränkung.

    Ebenfalls interessant ist, dass ich das Urgu in einer bestimmten Position zu spielen begonnen habe. Auf meinem Urgu ist ein markanter “Zacken”, der immer auf meinen Bauch zeigt. Das hat dazu geführt, dass ich auf dem Ringding einige kleine Variationen des Blechklangs festgestellt habe, mit denen ich jetzt aktiv spiele. (Ich habe mich an Sabina Schärers Stil aus den PanArt-Videos orientiert, gemeint sind Klänge, die mit dem Daumen auf dem ungedämpften Ringding entstehen).

    Langfristig möchte ich irgendwann auch einmal Gubal spielen, aber dazu möchte ich noch mehr über mein Urgu lernen (und ein Gubal ist ja auch deutlich kostspieliger).

    Eine letzte Beobachtung noch: Kann es sein, dass der Raum, in dem Man spielt, einen großen Einfluss auf den Klang hat, insbesondere auf dem Bassklang? Ich habe den Eindruck, dass Räume, die besonders viel Schall schlucken den Bass übermäßig stark “dämpfen” – In einem Zimmer unserer Wohnung ist zB eine Holzdecke aus Federbrettern, die scheint die Bässe richtiggehend zu fressen. Gleiche Technik, fast kein Bass.
    Sehr merkwürdig. Hast du (oder ein_e andere_r Mitleser_in) ähnliches festgestellt?

    Dies nur mal als Zwischenstand, damit mein obiger Post nicht so alleine bleibt, und vielleicht ist es ja wenigstens spannend zu lesen.

  5. Hallo Martin,
    danke für deine interessanten Eindrücke. Da kommt mir vieles bekannt vor. Heute abend, weil’s spät ist, erstmal nur kurz eine Antwort zum letzten Punkt:

    Deine Beobachtungen sind völlig stimmig. Die Ursache dafür ist, dass die tiefen Frequenzen darauf angewiesen sind, dass sie reflektiert werden. Das ist anders, als bei höheren Tönen. Nur ein geringerer Teil des Höreindrucks kommt von der direkten Schallabstrahlung vom Instrument zum Ohr. Der größere kommt von der Reflektion der Schallwellen an Wänden, Decke und Boden des Raumes. Hat man dort viele schallschluckende Materialien oder Konstruktionen, dämpft das den Höreindruck stark. Es gibt also tatsächlich Räume, die für das Spiel von Panginstrumenten ungünstig sind. Es kann in einem Raum auch ungünstige Stellen geben, an denen sich die von den Wänden zurückgeworfenen Schallwellen so ungünstig überlagern, dass sie sich gegenseitig auslöschen. Auch dort ist der Bassimpuls schwach.

  6. Hallo Martin,
    heute noch ein paar Anmerkungen zu deinen anderen Punkten.

    Thema Abdämpfung des Ringdings und höchster Ton:
    Damit der Bass klar und “knackig” wird, muss man tatsächlich den Ringding abdämpfen. Mit der Folgehand im Gu passiert das automatisch. Aber auch wenn man sie nicht benutzt kann man mit der Führungshand den Ringding abdämpfen, in dem man sie nach dem Andrücken so lange mit ein wenig Druck auf dem Ringding liegen lässt wie der Basston zu hören ist. Wenn der Ringding mitklingt überdeckt er tatsächlich den Bass, weil die höheren Töne leichter zu hören sind als der Bass, der ja sehr tief ist. Wenn man das “trockene” Spiel des Bassimpulses raus hat, kann man probieren an der einen und anderen Stelle soviel Ringding dazu zu dosieren, wie man es möchte. Aber völlig frei lässt man den Ringding nur selten klingen. Es ist also immer ein Spiel mit der Dosierung der verschiedenen Klangquellen.

    Zum höchsten Ton noch ein Tipp: Auch den kriegst du richtig “trocken” hin, wenn du wie oben beschrieben, die Führungshand liegen lässt. Dabei hilft folgender Hinweis: Anders als beim Hang Gudu regst du den höchsten Ton bei Urgu nicht auf der äußeren Hälfte des Ringdings an, sondern auf der inneren, durchaus schon ein klein wenig im Hals. Am äußeren Rand kannst du den Ringding tatsächlich nicht so gut dämpfen. Weiter innen geht das deutlich besser. Beim Hang Gudu muss man den höchsten Ton schon deshalb weiter außen anregen, weil man sonst mit der Hand ins Gu-Feld gerät und die Tonhöhe absenkt. Beim Urgu ist es anders: Weil der Bassimpuls bei völlig offenem Gu sowieso ein Viertel- bis Drittelton höher ist als Es2, spielt man ihn so, dass Hand und/oder Unterarm ein klein wenig über die Öffnung ragen, um ihn auf Es2 abzusenken. Da kann man dann auch die Innenseite des Ringdings zur Anregung benutzen. Und es schadet auch nichts wenn die Finger der anderen Hand ein ganz klein wenig in die Öffnung hineinragen. So kann man die Folgehand auch auf dem Ringding liegen lassen.

    Zum Hören der Tonhöhen:
    Welche Töne das sind (welche Notennamen) ist nicht so wichtig. Es hilft, sich am Ringding (Es3) zu orientieren, den man gut nachsingen kann, und die Basstöne relativ dazu wahrzunehmen. Wenn du sie auch mitsingst (natürlich eine Oktave höher, so tief kommt keiner runter) kannst du ein Gefühl für die Töne bekommen.
    Hier gibt es auch einen Unterschied zum Hang Gudu: Das ist im Bass viel beweglicher und die Töne sind viel leichter in der Tonhöhe zu unterscheiden, weil sie eine Oktave höher sind. Je tiefer die Töne sind desto ungenauer wird unsere Tonhöhenwahrnehmung.
    Bei Urgu konzentriert man sich am Anfang am besten auf zwei Töne: Den Grundton Es2 (eine Oktave unter dem Ringding). Der ist am einfachsten zu hören. Und die Quarte darunter, das Bb3. Das ist das gleiche Intervall wie die Feuerwehrsirene. Du kannst dir das Vorsingen und dann vergleichen ob der Basston den du spielst, dem entspricht was du singst. Wenn du dieses Intervall sauber hinkriegst, kannst du dich um weitere Töne kümmern.

    Variationen des Blechklangs:
    In den Ringding des Urgu sind mehrere Teiltöne eingestimmt. Wenn man den Ringding nicht vollständig abdämpft, klingen sie immer zusammen – stärker oder schwächer – wenn man das Instrument irgendwo anregt, sei es auf dem Ringding oder um ihn herum. Man nennt das den Kathedraleneffekt. Er ist beim Urgu allerdings deutlich reduzierter als beim Gubal. Dort tragen auch die sieben Klangfelder viel dazu bei und machen ihn voller und weiter. Als eine Grundregel kann man sich merken, dass man weiter innen die dunkleren Klänge stärker anregt und weiter außen stärker die hellen. Ich empfehle, die Aufmerksamkeit nicht so sehr auf isolierbare Einzeltöne zu richten,sondern auf den Zusammenklang, den man durch Anregungsort und – art und die stärkere und schwächere Abdämpfung des Ringdings verändern und dosieren kann.

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